Hallo, ich bin Bella, die Katze. Nicht zu verwechseln mit Bella, dem Hund.
Ich bin eine Trennungskatze. Was das heißt? Mein Herrchen und Frauchen haben sich getrennt und leider auch uns Katzenkinder auseinandergerissen, sodass ich mit Charlie beim Frauchen zurück blieb. Ich bin nun kein Psychologe, und ich kann auch nicht sagen, was mir mehr gefehlt hat, die beiden Jungs oder Herrchen, aber ich hatte ziemlich damit zu kämpfen. Und meine Launen ließ ich dann an den Tapeten der kompletten Wohnung aus. Mir ist schon klar, dass das Frauchen nicht gefallen hatte, aber ich hatte es leider nicht unter Kontrolle.
Nach einer Weile beschlossen Herrchen und Frauchen, dass ich vielleicht doch lieber bei Herrchen und den Jungs leben sollte. Nur konnte ich diese dumme Angewohnheit nicht einfach wieder ablegen. Auch dort riss ich noch lange die guten Raufasertapeten in Fetzen. Aber ich versuchte, mich immer mehr zusammenzureissen.
Meine Hylights waren meine drei Stürze. Einen hatte ich noch in der Osloer Strasse, die beiden anderen in der Schwytzer Strasse. Es waren alle drei Mal aus der dritten Etage. Das erste Mal wollte ich aus einem schräg geöffneten Badezimmerfenster rausschauen und verlor den Halt. Unten auf dem Hof angekommen, versteckte ich mich auf einer Kellertreppe, bis mich mein Herrchen abends dort fand und wieder mit nach oben nahm. Die beiden anderen Male kletterte ich auf der Balkonbrüstung rum (schön dumm) und flog in einen Vorgarten. Dort hatte ich allerdings solche Angst, dass ich sogar eine Weile vorm Herrchen floh. Nur mit viel Geduld konnte er mich zu sich locken. Aber mir ist Gott sei Dank alle drei Male nichts Schlimmes passiert.
Zu meiner neuen Mitbewohnerin Lotti hatte ich kein inniges Verhältnis. Nach dem Ableben der beiden Jungs war ich mehr eine Einzelgängerin. Und die Hunde? Naja, nicht mein Ding . . .
Ich wurde etwa 15 Jahre alt. Jetzt bin ich wieder bei meinen Freunden.