Rumba

Die Rumba ist ursprünglich ein erotischer Werbetanz aus Kuba afrokubanischer Herkunft, der etwa seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts in vielen Industrieländern zu den Gesellschafts- und Turniertänzen zählt.

Geschichte:

Zu den bekanntesten Vorläufern der Rumba zählt, wie auch beim Tango, die Habanera. Sie wurde in Argentinien zur Milonga (einer Vorläuferin zum Tango), während sie in Kuba den Bolero beeinflusste, der mit den auf der Son-Clave basierenden Guarachas und Guajiras das Repertoire der alten kubanischen Trova ausmachte. Miguel Matamoros schuf in den 1920er Jahren den ebenfalls auf der Son-Clave beruhenden Bolero-Son, zu dem die Rumba getanzt wird.

Eine Verwandtschaft mit der afrokubanischen Rumba ist nicht anzunehmen. Das Wort „Rumba“ steht im Spanischen der Karibik auch allgemein für ein nächtliches Fest oder gemeinsames Musizieren.

Als Modetanz kam die Rumba erstmals 1914 in New York auf. Rhythmisch vereinfacht gelangte sie Anfang der 1930er Jahre auch nach Europa. Die Nationalsozialisten verboten die Rumba als entartete Kunst, aber auch in anderen Ländern ließ das Interesse nach.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Rumba wieder entdeckt, allerdings in zwei vollkommen unterschiedlichen Variationen. Zum einen die amerikanisch beeinflusste Square- oder Carrée-Rumba, zum anderen die vom in England lebenden Franzosen Pierre Lavelle propagierte Rumba im kubanischen Stil. Dies führte in den Jahren 1956 bis 1958 und 1961 bis 1963 zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen England und Frankreich, den sogenannten „Rumbakriegen“, bei denen beide Schulen „ihre“ Rumba international etablieren wollten. Man einigte sich schließlich darauf, beide Varianten zuzulassen. So wurden die langsame Rumba unter dem Namen Square-Rumba in das Welttanzprogramm und die schwierigere Kubanische Rumba 1964 ins Turniertanzprogramm aufgenommen. Im internationalen Tanzsport hat sich mittlerweile der kubanische Stil durchgesetzt. Inzwischen wird die Square-Rumba in Europa kaum noch unterrichtet – bei Tanzschulanfängern in den USA ist sie jedoch meist noch weit verbreitet.

Historisch abzugrenzen von der Rumba ist der Cha-Cha-Cha, der als künstlerischer Turniertanz tanztechnisch zwar zahlreiche Ähnlichkeiten zur Rumba aufzuweisen hat, aber vom Mambo abstammt.

Ferner abzugrenzen von der Rumba ist die Rumba-Flamenco, die zusammen mit anderen Flamencotänzen andalusisch-maurische Ursprünge hat.



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